GeschÀftsprozessmanagement

đŸ’„ Prozesse malen ist kein Prozessmanagement – und genau das ist ein Problem.

Viele Unternehmen glauben, sie managen Prozesse. Und dann wird stolz auf bunte Flowcharts gezeigt – als wĂ€re der Prozess damit schon auf Autopilot geschaltet. Was tatsĂ€chlich geschieht, ist oft das Malen von AblĂ€ufen – hĂŒbsch visualisiert in Tools, Visiodateien und PowerPoints. Das sieht ordentlich aus, bringt aber wenig. Denn: Prozesse zu malen heißt nicht, sie zu steuern – und schon gar nicht, sie wirklich zu verbessern.

Ohne Kontext lĂ€sst sich kein Prozess verbessern – weil nicht sichtbar wird, was ihn beeinflusst oder was er beeinflusst.

Was wirklich zĂ€hlt, passiert nicht im Prozess – sondern um ihn herum. Dort spielen die entscheidenden Faktoren: Rollen, Systeme, DatenflĂŒsse, Normen, Governance, Skills und vieles mehr.

Ohne Sichtbarmachung dieser Kontexte bleibt Prozessarbeit bestenfalls Deko – wie ein Pappaufsteller auf der BĂŒhne. Und schlimmstenfalls ein VerstĂ€rker fĂŒr Silos. Prozesse als VerstĂ€rker von Silos. Das wĂ€re sogar einen eigenen Artikel wert merke ich gerade.

Wer AblĂ€ufe malt, denkt in Schritten – wer Prozesse in Kontexte setzt, denkt in Wirkung.

đŸ§© KomplexitĂ€t anerkennen – und beherrschbar machen

KomplexitĂ€t ist keine Störung. Sie ist RealitĂ€t. Und sie verschwindet nicht durch Ignoranz. Moderne Organisationen benötigen Werkzeuge, mit denen Mitarbeitende trotz KomplexitĂ€t wirksam bleiben – und nicht tĂ€glich aufs Neue mit Excel-Listen kĂ€mpfen mĂŒssen, die niemand ganz versteht. Unternehmensinfrastruktur ist ein solches Werkzeug – sie macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt.

Unternehmensinfrastruktur ist das Navigationssystem im organisatorischen Nebel.

🔧 Warum das alte Maschinenbild fĂŒr Organisationen nicht mehr reicht

FrĂŒher galt: Wenn jedes Zahnrad gut geschmiert ist, lĂ€uft der Laden. Das hat bei Henry Ford hervorragend funktioniert – und hat auch heute noch seine Berechtigung. Denn auch in modernen Organisationen muss durch Arbeitsteilung die Last auf mehrere Schultern verteilt werden.

Doch Organisationen stehen heute unter völlig anderen Voraussetzungen – und wer versucht, das mit einem Organigramm zu lösen, braucht gute Nerven und viel Kaffee. Die Anforderungen – regulatorisch, technologisch, kommunikativ – steigen stetig und ĂŒberlasten Organisationen, wenn keine tragfĂ€hige Struktur vorhanden ist.

Heute arbeiten Teams mit vernetzten Systemen, fließenden Rollen, fragmentierten IT-Landschaften – und manchmal hat man das GefĂŒhl, der Wandel hat sich fest ins BĂŒro eingebucht.

Organisationen sind keine Maschinen mehr – sie sind lebendige Ökosysteme.

Das Maschinenbild fĂŒhrt daher in die Irre. VerĂ€nderung lĂ€sst sich nicht auf ZahnrĂ€der projizieren.

🧠 Warum Kontexte alles verĂ€ndern

„Um Wissen produktiv zu machen, mĂŒssen wir lernen, sowohl den Wald als auch den einzelnen Baum zu sehen.“ – Peter Drucker

Ein Mann wird beobachtet – vielleicht 40, sportlich, allein unterwegs. Könnte der neue Kollege aus dem Vertrieb sein. Oder der Personaltrainer vom Vorstand. Ein klares Bild? Nicht wirklich. Erst mit mehr Kontext – Beruf, Familie, Interessen, Wohnort – wird es verstĂ€ndlich.

Mit Prozessen verhÀlt es sich genauso: Erst Kontext macht Verhalten erklÀrbar. Erst Kontext ermöglicht Steuerung.

Prozesse hÀngen ab von:

  • Rollen und Verantwortlichkeiten
  • IT-Systemen und Daten
  • Normen, Skills, Zielen und Governance
  • und vielem mehr

Wenn alle ĂŒber das Gleiche reden, aber nicht dasselbe meinen – entstehen MissverstĂ€ndnisse. Und viele graue Haare.

đŸ—ïž Infrastruktur sichtbar machen – von ARD zu ZDF

Von ARD – Alle Reden Drumrum – zu ZDF – Zahlen, Daten, Fakten.

In vielen Change-Projekten wird versucht, am Mindset der Mitarbeitenden zu arbeiten. Doch hÀufig fehlt die wichtigste Grundlage: Ein gemeinsames VerstÀndnis der Strukturen. VerhÀltnisse schaffen Verhalten sagt man so schön. Aber wie an den VerhÀltnissen arbeiten, wenn diese weitestgehend unsichtbar sind?

Ein digitaler Zwilling der Unternehmensinfrastruktur zeigt, wie alles zusammenhĂ€ngt: Prozesse, Systeme, Menschen, Regeln, Ziele – also all das, worĂŒber man sonst nur bei SystemabstĂŒrzen und Audits spricht.

Change beginnt nicht beim Mindset. Sondern mit Klarheit ĂŒber Strukturen und Kontexte.

💡 IT ohne Kontext? Ein Rezept fĂŒr Reibung

IT und Datenmanagement sind keine bloßen Werkzeuge – sie sind tragende SĂ€ulen. Werden IT und Daten isoliert betrachtet, entstehen BrĂŒche im Ablauf – wie BrĂŒcken ohne Anschluss ans Straßennetz. Prozesse geraten ins Stocken, ZustĂ€ndigkeiten verschwimmen, Entscheidungen verzögern sich. Es entsteht ein GAP zwischen IT und Fachabteilung. IT kann nur schwer operationalisiert werden.

Wer IT und Daten hingegen als integralen Bestandteil der Organisation versteht und gezielt mit Rollen, Prozessen, Normen und Zielen verknĂŒpft, schafft ein stabiles, nachvollziehbares System.

Wer IT nicht im Zusammenhang denkt, baut technische Inseln – und wundert sich spĂ€ter ĂŒber KommunikationslĂŒcken und Reibungsverluste.

đŸ€ Bessere Inputs durch echte Zusammenarbeit

Was in einen Prozess hineingegeben wird, bestimmt, was am Ende herauskommt. Klingt banal – ist aber wie beim Kochen: Wer mit matschigem GemĂŒse startet, braucht sich ĂŒber den Geschmack nicht wundern.

Schlechter Input? Schlechter Output. So einfach ist das.

Deshalb braucht es Dialog. Kontext. VerstĂ€ndnis. Und ja – manchmal auch Geduld mit dem Kollegen, der seit drei Jahren im gleichen Prozessschritt feststeckt. Nicht nur innerhalb von Prozessen, sondern zwischen allen, die sie gestalten.

Entscheidend ist, zu verstehen, warum Dinge so getan werden, wie sie getan werden – und diese GrĂŒnde transparent zu machen.

Wer an der Schnittstelle wirkt, verbessert das ganze System.

✅ Der Unterschied Prozessmanagement mit Infrastruktur

Prozessmanagement mit Unternehmensinfrastruktur bedeutet:

🔁 Schnellere Umsetzung von IT- und Normen-Changes

đŸ€ Klarere Kommunikation zwischen Bereichen

🚀 Abbau von Silos durch systematische Transparenz

📉 Weniger Verwaltung, weniger Frust 💡 KVP, der wirklich wirkt

Prozessmanagement entfaltet erst mit Kontext seine volle Kraft.

Wer die Zukunft gestalten will, schaut ĂŒber den Tellerrand – nicht durchs SchlĂŒsselloch.

🔔 Impuls fĂŒr Entscheiderinnen und Entscheider:

Prozesse nicht dekorieren. Sondern wirksam gestalten. Mit Struktur. Mit Kontext. Mit Klarheit.

Wie verĂ€ndert sich Prozessmanagement, wenn es nicht mehr als Malvorlage gedacht wird – sondern als Hebel fĂŒr echte VerĂ€nderung?